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![]() ![]() (Foto: FinePic/ Helmut Henkensiefken) |
Geboren bin ich in Aschersleben, aufgewachsen
in Berlin, doch nach dem journalistischen Volontariat in Magdeburg und dem
Studium der Lateinamerikawissenschaften/ Sprachwissenschaften in Rostock
verschlug es mich in die sächsische Silberstadt Freiberg. Hier arbeitete
ich als freie Journalistin und veröffentlichte auch mehrere Sachbücher
über meine Wahlheimat. Als ich nach Freiberg kam, hat mich sehr beeindruckt, wie stark die Menschen hier mit ihrer Geschichte verwurzelt sind. Und irgendwann kam der Moment, an dem ich dachte: Diese Geschichte der Siedlerzüge und der ersten Silberfunde - das ist solch ein packender Stoff, das sollte man auch einmal anders erzählen als nur in trockenen Aufsätzen mit Fußnoten und Quellenverzeichnis. Also beschloss ich, diese Geschichte in einem Roman zu verarbeiten. Damals glaubte ich noch, den von Anfang an auf dreißig Jahre konzipierten Handlungsbogen in einem Buch unterbringen zu können. Nach 650 Seiten war ich gerade einmal drei Jahre weit in der Handlung vorangekommen, so dass die Einsicht in mir reifte, den Stoff doch besser auf mehrere Bücher zu verteilen. Fünf, um genau zu sein. Fünf Jahre habe ich am ersten Band gearbeitet, und als er Ende 2006 im Verlag Droemer Knaur erschien, war der zweite schon fast fertig. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Mein Romandebüt wurde zum Überraschungserfolg, der Verlag kam mit dem Nachdrucken gar nicht mehr nach, inzwischen tragen alle zwölf bisher erschienenen Bücher den schmeichelhaften Aufkleber "Bestseller". Das ist ein Erfolg, den vor allem die Leser und Buchhändler gemacht haben. Danke! |
Ein schöner Aspekt meines neuen Lebens ist für mich, durch die Romane mit mehreren Gruppen in Verbindung gekommen zu sein, die sich sehr intensiv mit dem Mittelalter befassen. Der erste Kontakt zur Interessengemeinschaft "Mark Meißen 1200" (www.mark-meissen-1200.de) aus Dresden kam durch eine Fanmail zustande. Dann luden sie mich zum Historienspiel auf Schloss Wolkenstein im Erzgebirge ein, wir haben uns auf Anhieb verstanden, und seitdem war ich mit ihnen zusammen bei etlichen großartigen Veranstaltungen. In Verbindung bin ich seitdem u.a. auch mit "Hochmuot" und dem Thüringer Ritterbund. Ich habe bei diesen Treffen nicht nur jede Menge Spaß, sondern lerne auch viel. Wir fachsimpeln über Pfeilschussweiten und Belagerungsstrategien, und außerdem bietet sich dabei eine gute Gelegenheit, manchen Aspekt des Mittelalters einmal praktisch nachzuleben und sich nicht nur aus Büchern anzueignen. Es ist schon ein Unterschied, ob man nur schreibt, dass die langen weiten Ärmel der Damenbliauts zur Stauferzeit zu keiner anderen Arbeit geeignet sind als zum Sticken, oder ob man es selbst erlebt. Und wenn solche Kenner sich als Fans meiner Bücher outen, ist das für mich ein besonderes Lob. Nach Abschluss der Romanreihe über Marthe und das Geschehen im deutschen Kaiserreich im 12. Jahrhundert habe ich meinen Wohnsitz nach Leipzig verlegt, um für die Recherchen zur Völkerschlacht ganz nah dran am Thema zu sein. Ich bin schnell in meiner neuen Wahlheimat heimisch geworden und fühle mich sehr wohl dort. Leipzig ist eine faszinierende Stadt, weltoffen, mit großer Geschichte und immer wieder voller Überraschungen. |
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Antworten auf zehn Fragen, die mir besonders oft zur Marthe-Saga gestellt werden Wie haben Sie Ihr Thema gefunden? Haben Sie sich gezielt einen Stoff
aus dem Mittelalter gesucht? Weshalb ist eine junge Hebamme Ihre Heldin und nicht ein Siedler oder
Bergmann?
Zum Schreiben brauche ich Ruhe und Abgeschiedenheit. Manche Szenen habe
ich schon vollständig vor Augen und schreibe sie dann "nur noch"
auf. Bei anderen weiß ich zwar, was im nächsten Kapitel geschehen
wird, doch für viele Details habe ich noch keine richtige Idee, wenn
ich den Laptop einschalte. Und dann entstehen beim Schreiben ganz überraschende
Lösungen oder entwickeln Figuren ein Eigenleben. Das ist jedes Mal
ein wunderbares Erlebnis. Auf den berühmten Musenkuss warten hilft nicht viel. Meistens nehme
ich mir an solchen Tagen das bisher Geschriebene vor und redigiere am
Blatt, oder ich gehe zurück zu den Quellen. Da findet sich immer
ein neuer Ansatz, ein Ausgangspunkt für eine neue Idee. Dazu eine
Tasse Kaffee und ein großes Stück Zartbitterschokolade ... Würden Sie selbst gern im Mittelalter leben?
Gespräche mit Freunden, ein gutes Buch, ein toller Film ... Das
darf dann auch gern Science Fiction oder Fantasy sein. Woher rührt Ihrer Meinung nach das Interesse an historischen
Romanen?
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